Und irgendwann kommt er natürlich auch, im zweiten Akt, der arabische Tanz. Der, wie der chinesische, den man 1892 für das St. Petersburger Publikum und sein Exotismus-Bedürfnis im Märchenballett „Der Nussknacker“ choreografierte, vor Klischees und Gesten kultureller Aneignung strotzt. Und das geht natürlich gar nicht, finden die Woken heute. Weswegen etwa das Staatsballett Berlin gegenwärtig seine millionenteure Inszenierung gar nicht spielt.
Was passiert nun aber an dieser Stelle beim Stuttgarter Ballett, wo man den beliebten Weihnachtsklassiker zuletzt 1966 in einer missratenen, schnell abgesetzten und heute verlorenen John-Cranko-Fassung spielte?