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  3. Kulturstaatsministerin Roth: Zukünftiger HKW-Intendant trotz Kritik geeignet

Kultur Haus der Kulturen der Welt

„Sollte nach künstlerischer Leistung beurteilt werden“ – Roth verteidigt künftigen Intendant

Kulturstaatsministerin Claudia Roth Kulturstaatsministerin Claudia Roth
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien
Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka
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Der israelische Botschafter Prosor und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Klein hatten den zukünftigen HKW-Intendanten Ndikung wegen seiner Nähe zur antiisraelischen BDS-Bewegung kritisiert. Kulturministerin Roth hält den Kurator weiterhin für geeignet.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hält den künftigen Intendanten des Haus der Kulturen der Welt (HKW), Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, trotz Kritik weiterhin für die Position geeignet. Ndikung habe sich gegenüber zahlreichen Bewerbern und Bewerberinnen als am besten geeigneter Kandidat durchgesetzt, sagte Roth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ich habe weder am Verfahren noch am Ergebnis etwas auszusetzen.“

Sie gehe davon aus, dass er sich gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit einsetzen werde und für das Existenzrecht Israels stehe, sagte Roth. „Er sollte dann vor allem auch nach seiner künstlerischen Leistung beurteilt werden.“

Roth selbst war an der Auswahl von Ndikung nicht beteiligt – das fiel noch in die Amtszeit von Roths Vorgängerin Monika Grütters (CDU). Das Haus der Kulturen der Welt versteht sich als Forum für zeitgenössische Künste und kritische Debatten. Untergebracht ist es in einem modernen, auch als „Schwangere Auster“ bekannten Gebäude gleich neben dem Kanzleramt an der Spree in Berlin-Mitte.

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung
Der aus Kamerun stammende Kurator und Kulturmanager wird im Januar Nachfolger des bisherigen HKW-Intendanten Bernd Scherer
Quelle: dpa/Annette Riedl

Der israelische Botschafter Ron Prosor und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein äußerten sich in den Zeitungen der Funke Mediengruppe kritischer. Sie warfen Ndikung Nähe zur antiisraelischen BDS-Bewegung vor. BDS steht für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“. Die Bewegung will Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren.

Ndikung hatte sich zuvor gegen die Kritik gewehrt. „Ich habe die BDS-Bewegung nicht unterstützt und unterstütze sie auch heute nicht. Ich stehe dem BDS nicht nah“, hatte er am Dienstag gesagt. Der aus Kamerun stammende Kurator und Kulturmanager wird im Januar Nachfolger des bisherigen HKW-Intendanten Bernd Scherer.

Kritik an Ndikung hatte sich unter anderem an einem Facebook-Posting von 2014 entzündet, in dem er nach einem israelischen Angriff auf eine UN-Schule in einem Flüchtlingslager in Gaza mit 15 Toten geschrieben hatte: „They will pay a million fold for every drop of blood in GAZA! Palestine shall be free... come rain or shine!“ (etwa: Sie werden für jeden Tropfen Blut in Gaza millionenfach bezahlen! Palästina wird frei sein... komme, was wolle!)

Außerdem zählt er zu den Unterstützern der „Initiative GG 5.3. Weltoffenheit“, die den Beschluss des Bundestags von 2019 zur Distanzierung von BDS kritisierte.

dpa/mmi

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