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Medien Katja Wildermuth

„Eine Reisekostenstelle für alle“ – BR-Intendantin will mehr Synergien in der ARD schaffen

BR-Intendantin hält Vorgänge beim RBB nach derzeitigem Stand für „singulär“

Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, hält die Missstände beim RBB für einen Einzelfall innerhalb der öffentlich-rechtlichen ARD. Die Intendanten distanzieren sich angesichts der Krise beim RBB immer mehr von der Senderspitze.

Quelle: WELT

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Nachdem die Reformdebatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuletzt Fahrt aufgenommen hatte, fordert BR-Intendantin, mehr Synergien innerhalb der ARD zu nutzen. „Es muss nicht mehr jeder alles machen“, sagt Katja Wildermuth in einem Interview.

Die Stimmen aus dem ARD-Intendantenkreis zu mehr Synergien der neun Sendeanstalten werden lauter. Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, sagte dem „Münchner Merkur“: „Auf ARD-Ebene müssen wir meiner Meinung nach entschlossene Schritte in Richtung Kompetenzzentren gehen. Es muss nicht mehr jeder alles machen.“

Die Chefin des öffentlich-rechtlichen Senders ergänzte: „Wir brauchen keine Regionalität in Verwaltung und IT. Das Ziel muss zum Beispiel eine Reisekostenstelle für alle sein. Und das gilt genauso für Programminhalte mit überregionaler Bedeutung – etwa Verbraucher- und Gesundheitsthemen, Literaturkritik, Royals.“ Man müsse schauen, welcher Sender welche Stärken habe und als jeweiliges Kompetenzzentrum andere beliefern könne. „Wir brauchen hier viel mehr Zusammenarbeit.“

Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) und künftige ARD-Vorsitzende, Kai Gniffke, hatte im September in einem Interview der Zeitungen der VRM einen ähnlichen Impuls gegeben. Er sagte, er könne sich ein gemeinsames Mantelprogramm für die regionalen TV-Programme der ARD-Sender vorstellen.

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ProSiebenSat.1-Vorstand Wolfgang Link sagte derweil, Medien seien für das gesellschaftliche Miteinander und die Demokratie bedeutender denn je. „Wir brauchen vertrauenswürdige Medien im Kampf gegen Desinformation, Hass und Hetze.“ Link betonte für private wie öffentlich-rechtliche Medien: „Wir grenzen uns mit verlässlichen redaktionell geprüften Inhalten von Desinformationen ab, wie sie gerade über Social Media und Messengerdienste verbreitet werden.“ Dafür dürfe es aber nicht bei gegenseitigem Schulterklopfen bleiben. „Wir müssen besser werden, um die Relevanz von Medien weiter zu stärken.“

In der Diskussion um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagte Link als Vertreter einer der großen deutschen Privatsender-Gruppen: „Wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Er ist wertvoll und unverzichtbar.“

Ob man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk „allerdings heute genauso wieder aufbauen und finanzieren würde, wie er gerade ist“, das stelle er zur Diskussion, sagte der Manager. „Der Legitimationsdruck ist aktuell zumindest sehr hoch.“ Link betonte: „Wir alle haben ein Interesse daran, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk zukunftsfähig aufgestellt wird.“ Link ist bei ProSiebenSat.1 für den Bereich Entertainment zuständig.

Die Reformdebatte in der Politik über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hatte zuletzt wieder mehr Fahrt aufgenommen. Hintergrund sind auch Turbulenzen in mehreren ARD-Häusern rund um Vorwürfe gegen Führungskräfte.

Die Länder legen in Staatsverträgen den Auftrag fest, den die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio erfüllen sollen – daran bemisst sich dann auch der Aufwand der Häuser, die durch Rundfunkbeiträge finanziert werden. Aus Reihen der Politik kommt immer wieder die Forderung auf, dass die Sender zugleich selbst Reformen energischer aus eigener Kraft anstoßen sollten.

dpa/cwu

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