Wohin geht die Kunst? Ist gar ihr berühmtes Ende wieder einmal erreicht? Mit der diesjährigen Documenta stehen auch diese Fragen zur Debatte. Das passende Buch dazu hat Wolfgang Ullrich geschrieben. „Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie“ ist kurz vor der Eröffnung der Weltkunstschau in Kassel erschienen. Der in Leipzig lebende Kunstwissenschaftler beschreibt darin, dass nun die Epoche der postautonomen Kunst anbricht. Und zwar durch die Kunst des „Globalen Südens“. Es ist eine abenteuerliche geschichtsphilosophische These.
Die Documenta hat gezeigt, dass eine Zeitenwende ansteht. Als toxisch, westlich und männlich verschrien soll die Kunst wie Sondermüll entsorgt werden. An ihre Stelle treten Aktivismus und Gemeinschaftskitsch. Die Gesellschaft könnte einen ihrer wichtigsten Schutzräume verlieren.