Strafanzeigen gegen Künstler und Documenta-Verantwortliche nach Antisemitismus-Eklat
Die Antisemitismus-Vorwürfe auf der Documenta werden nun auch von der Staatsanwaltschaft verfolgt. Es seien bereits mehrere Strafanzeigen bei der Polizei eingegangen, unter anderem gegen die Künstler des indonesischen Kollektivs Taring Padi.
Die Staatsanwaltschaft Kassel prüft, ob bei einzelnen Kunstwerken auf der „documenta fifteen“ der Anfangsverdacht eines strafbaren Verhaltens vorliegt. Die Prüfung beziehe sich auf das Werk „People‘s Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi und die Bilderserie „Guernica Gaza“ des palästinensischen Künstlers Mohammed Al Hawajri, teilte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Andreas Poppe, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
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Die Staatsanwaltschaft sei nach der Medienberichterstattung über den Antisemitismus-Eklat von Amts wegen aktiv geworden, sagte Poppe. Inzwischen seien auch mehrere Strafanzeigen bei Polizei und Staatsanwaltschaft eingegangen. Sie richteten sich unter anderem gegen die Künstler und mehrere Verantwortliche der documenta.
Auf der Kasseler Kunstschau waren auf einem riesigen Wimmelbild der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi antisemitische Darstellungen entdeckt worden. Nach öffentlichen Protesten wurde das Bild „People‘s Justice“ entfernt. Die Serie „Guernica Gaza“ von Mohammed Al Hawajri setzt bereits im Titel die Militäraktionen Israels im Gazastreifen mit dem Bombardement der spanischen Stadt Guernica durch die deutsche Luftwaffe im Jahr 1937 gleich.