Der Künstler
Kaum ein anderer Künstler reiste so viel und so weit wie der britische Maler Joseph Mallord William Turner. In seinem Gesamtwerk sind die Darstellungen europäischer Orte so prominent, dass er in der Kunstgeschichte oftmals als einer der ersten »europäischen« Maler bezeichnet wird. Durch sein Lebenswerk schrieb er die Landschaftsmalerei in die britische Kunstgeschichte ein – sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem eigenständigen Unterrichtsfach an der Royal Academy in London.
Die Ausstellung
Noch bis zum 10. März 2024 können Interessierte die Ausstellung “ Three Horizons“ in München besuchen, wo eine Vielzahl seiner europäischen Werke besichtigt werden kann.
Der Maler und das Mittelrheintal
Aber William Turner besuchte 1817 auch das erste Mal das malerische Mittelrheintal - des Tales mit der größten Burgendichte der Welt. Der Einfluss dieser Reise auf seine künstlerische Laufbahn sollte nicht unterschätzt werden – sie war persönlich und beruflich ein Triumph.
Eine malerische Entdeckungstour
Wo war er wirklich unterwegs? Wie sehen die Ansichten des Mittelrheintals, die er malte, in der Realität aus – und wie hat er dies in seinen Werken umgesetzt?
Auf unserer Entdeckungstour per E-Bike sind wir nahezu detektivisch zu einer Auswahl von Malstandorten Turners unterwegs und schauen uns an, wo der bedeutendste englische Maler und einer der genialsten Künstler der Romantik seiner Inspiration freien Lauf ließ.
Wir erradeln das Wo und das Wie seines Schaffens: welche Ansichten des Tals - steile Weinberge, Felsen, Burgen, Ruinen, Kirchen, alte Städtchen - er wie umsetzte. Und wir nähern uns dem Genie in seiner Aktivität, der Findung und Umsetzung eines Malstandortes, seiner Inspiration und seinem Können. Wir erfahren über seinen Werdegang, seine Versuche, seine Schaffenskraft. Wie er die Interaktion der Naturgewalten zeigt und wie er der Landschaft Erhabenheit geben will. Er dramatisierte mit Proportionen, kombinierte Blickwinkel. In seinem Fokus standen die gesamte Atmosphäre, die Darstellung von Licht und Farbe.
William Turners Erfolg
Die Ansichten des Mittelrheintales waren Grundlage für eine Serie von Aquarell- und Gouacheszenen, die William Turner sofort für den Preis eines großen Ölgemäldes verkaufte. Die daraus entstanden Serie von Aquarellen, die allein seinen Ruhm in aller Welt gesichert hätten, selbst wenn er 1818 gestorben wäre und keine anderen mehr hätte malen können.
Das Kunsterlebnis in freier Natur
Schauen Sie in die Originallandschaft, erleben Kunstwerk, Perspektive und Blickwinkel und lassen sich dabei entführen in die Biographie eines wandernden Malers und die Modernität seiner Landschaftsmalerei. Nach einem Picknick mit weitem Blick auf den Rhein radeln wir entspannt am Ufer zurück. Ein unvergessliches Kunsterlebnis in freier Natur.
Quelle: Tate Gallery, Lenbachhaus München, Geboren: 23. April 1775, Covent Garden, London, Vereinigtes Königreich, Verstorben: 19. Dezember 1851