Solidarität mit dem „letzten Superstar“ des französischen Kinos: In einem offenen Brief wird Gérard Depardieu gegen Vorverurteilungen in Schutz genommen. Unterzeichnet haben unter anderem die Schauspielerin Charlotte Rampling und die Musikerin Carla Bruni.
Unterstützung für Schauspielstar Gérard Depardieu: In einem offenen Brief in der Tageszeitung „Le Figaro“ beklagten mehrere Dutzend französische Künstler am Dienstag „Lynchjustiz“ und eine „Missachtung der Unschuldsvermutung“.
Anzeige
Zu den bekanntesten Unterzeichnern gehören die Schauspielerin Charlotte Rampling und die Musikerin Carla Bruni, sowie der Regisseur Bertrand Blier und der Schauspieler Pierre Richard.
Die Künstler kritisierten die „Flut des Hasses“, die sich im Zug von erneuten Vergewaltigungsvorwürfen über den vielfach preisgekrönten Schauspieler ergossen habe. „Wenn man Gérard Depardieu auf diese Weise angreift, greift man die Kunst an“, heißt es in dem Brief. Frankreich schulde ihm sehr viel.
Anzeige
„Gérard Depardieu ist wahrscheinlich der größte aller Schauspieler. Der letzte Superstar des Kinos“, heißt es weiter in dem Beitrag. „Unsere Zeit“ sei „für immer“ von der „unauslöschlichen Spur seines Werks“ geprägt, schrieben Depardieus Unterstützer weiter. „Der Rest, alles andere, betrifft die Justiz; nur die Justiz. Ausschließlich.“
Kulturministerin für Ausschluss Depardieus aus Ehrenlegion
Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen erst vor einigen Tagen als „Schande für Frankreich“ bezeichnet und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet. Auslöser der erneuten Entrüstung war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht.
Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung wird gegen Depardieu bereits seit 2020 ermittelt. Seit Mitte September soll eine weitere Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs laufen. Der Vorfall soll sich 2007 ereignet haben.
Mehrere Frauen werfen dem bekannten Darsteller, der in über 200 Filmen spielte, unter anderem sexuelle Gewalt vor. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig.