Ich lebte schon einige Jahre in Wien, als ich an einem Samstagnachmittag durch ein belebtes Viertel lief, ich glaube, es war zwischen Schwedenplatz und Donaukanal, und plötzlich erstaunt dachte: Die sind ja alle glücklich, die Menschen hier! Ja, eine glückliche Bevölkerung war das. Die Wiener. Man konnte durchaus den Plural gebrauchen. In Berlin würde man sich scheuen, von „den Berlinern“ zu reden, man würde gleich gefragt werden, welche Berliner gemeint seien, welches Fragment, Ost, West, Türken, Wannsee, Mitte, die Clans in Kreuzberg?
Mein Erstaunen speiste sich auch aus der – offenbar falschen – Erfahrung, die ich mit dem Rechtspopulismus dort gemacht hatte.