WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. „Bravo-Starschnitt“: Als Brigitte Bardot die Jugendzimmer eroberte

Kultur „Bravo-Starschnitt“

Als Brigitte Bardot die Jugendzimmer eroberte

Freier Mitarbeiter im Feuilleton
Barvo-Starschnitt von Brigitte Bardot Barvo-Starschnitt von Brigitte Bardot
Brigitte Bardot in mehreren Portionen
Quelle: Sparkassenstiftung Lüneburg/BRAVO 13–23/1959
Erfolgsgeschichte in Millionenauflage: Mit dem Starschnitt brachte das Jugendmagazin „Bravo“ nicht nur die Bardot und Madonna ins Kinderzimmer, sondern auch Außerirdische. Und manche Band löste sich schon wieder auf, als ihr Poster endlich zusammengeklebt war.

Lebensgroß zum Ausschneiden. So fing es 1959 an. Die „Bravo“ kostete 80 Pfennig, auf dem Cover war ein Porträtfoto von Sabine Sinjen und im Innenteil fand sich ein Paar seinerzeit sehr begehrte weibliche Knöchel in Netzstrumpfhosen und ein Hinweis, der heute nur noch in Anführungszeichen gesetzt werden sollte: „BRAVO wird von nun an in jedem Heft die Portionen und Portiönchen der Bardot veröffentlichen.“

Um „156 cm Brigitte Bardot!“ auszuschneiden und zum legendären Starschnitt zusammenzuleimen, musste man nur noch die folgenden zehn Hefte der Jugendzeitschrift kaufen. Eine publizistische Erfolgsgeschichte, auch was Kundenbindung und die Verhandlung von Taschengeld angeht. Über Jahrzehnte hatte die „Bravo“ eine verkaufte Auflage von über einer Million Exemplare.

Lesen Sie auch
„Ein Groupie sucht die Spiegelung“: Backstage in den goldenen Siebzigern
Rammstein-Skandal

Bis ins Jahr 2004 wurden insgesamt 118 der Poster von lebensgroß abgelichteten Schauspielern, Schlagersängerinnen, Rockbands, vereinzelt auch Sportlern wie Boris Becker oder Außerirdischen wie Kiss oder E.T. veröffentlicht. Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen in Rüsselsheim widmet der Jugend-, Pop- und Printkultur des „Bravo-Starschnitts“ nun eine Ausstellung (25. Juni bis 1. Oktober).

Bravo-Starschnitte sind heute Sammelobjekte

Die meist hochformatigen Fotos – viele davon schoss der Fotograf Bubu Heilemann – von Brigitte Bardot, Freddy Quinn (1960), Diana Rigg (1968) oder Udo Lindenberg (1976) passten jedenfalls perfekt auf Jugendzimmertüren. Die 53-teiligen Village People (1979), die in silberner Montur auf einem Motorrad sitzende Juliane Werding (1976) oder die am Boden krabbelnde Madonna (1985) brauchten schon mehr Platz.

Die Beatles, „Bravo“ 45/1965–32/1966
Starschnitte in der Ausstellung der Opelvillen Rüsselsheim: Die Beatles, „Bravo“ 45/1965–32/1966
Quelle: BRAVO 45/1965–32/1966
Juliane Werding, „Bravo“ 09–26/1976
Juliane Werding, „Bravo“ 09–26/1976
Quelle: BRAVO 09–26/1976
Michael J. Fox, „Bravo“ 44–52/1986
Michael J. Fox, „Bravo“ 44–52/1986
Quelle: BRAVO 44–52/1986

Ich erinnere mich noch, es muss 1983 gewesen sein, als die zwei Jahre ältere Nachbarstochter Birgit die erste „Bravo“ meines Lebens mit dem ersten Teil des KajaGooGoo-Starschnitts aus ihrem Fenster im vierten Stock zu mir in den zweiten abseilte. 30 Teile später war die halbe Wand voll und die New-Wave-Band bereitete schon ihre Auflösung vor.

Das Klebebild überlebte gegen den Widerstand der Eltern immerhin noch einen Umzug. Als Objekt von Sammlerwert wurde es leider damals nicht erkannt.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema