WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. Die besten Serien fürs Wochenende: Von „Intimate“ bis „The Watcher“

Kultur Serientipps

„Intimate“, „The Watcher“, „The Crown“ – die Serien fürs Wochenende

Humor für die Zwanziger: Die Intimate-Bande Humor für die Zwanziger: Die Intimate-Bande
Humor für die Zwanziger: Die Intimate-Bande
Quelle: dpa/Joyn/Christoph Köstlin
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Sechs Jungs, die Hoffnung machen für den deutschen Humor. Ein Gruselhaus, das eine amerikanische Familie in den Wahnsinn treibt. Eine Szene, die einen nachhaltig traumatisiert. Diese Serien sollten Sie am Wochenende sehen. Und eine besser nicht.

Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen und Fortsetzungen auf Netflix, Amazon und Co. verliert man leicht den Überblick. Was lohnt sich? Was kann man auch bleiben lassen? Hier finden Sie unsere Empfehlungen fürs Wochenende, die interessanteste Szene und ein Geständnis.

Muss man sehen

„Intimate“ (Joyn)

Joyn-Serie "Intimate"

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Jede Generation hat die Komiker, die sie verdient: Otto war der Spießerschreck der Siebziger, die „Supernasen“ die Quatschikoffkis der rüden Achtziger, die Comedian-Szene, entstanden aus „Samstag Nacht“, Kommentatoren der sorglosen Neunziger, Harald Schmidt auf ewig Idol der Leute, die gerne Zigeunerschnitzel sagen und der Journalisten, die ihn interviewen dürfen. Höhö, Lachen-im-Halse-steckenbleib. Aber jetzt ist ja auch schon Jan Böhmermann ziemlich alt und verbittert. Das vergessen wir jetzt mal alles und wenden uns den Belton-Zwillingen Emil und Oskar, Bruno Alexander, Max Mattis und Leonard Fuchs zu, dem besten Gag-Kollektiv seit „Monty Phyton“, beeinflusst und gefördert vom großen Christian Ulmen. Ihr „Die Discounter“ ist perfekt, die neue Serie „Intimate“ perfekter. Obwohl (oder weil) weitgehend improvisiert, sitzt jeder Dialog, jede Szene um die sechs sehr jungen Männer auf den Punkt. Die Botschaft: Es gibt keine Botschaft. Gerade deshalb: Muss man sehen. Peter Huth

Muss man wieder sehen

„The Crown“ (Netflix)

Netflix-Serie "The Crown"

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Königsbesuch von Unwetter überrascht – Charles der Dritte muss in Käserei ausharren“. So oder so ähnlich leuchtete am Donnerstag die Meldung einer großen deutschen Tageszeitung auf dem Handy. Man las sie und dachte: Ja! Alles daran fühlte sich richtig an. Besonders für all jene, die „The Crown“ gesehen haben und damit meinen, den neuen König und das gesamte britische Königshaus intim zu kennen.

So wissen Zuschauer spätestens seit der Netflix-Serie von Charles’ Vorliebe für ökologische Landwirtschaft. Auch scheint die Käserei zu dem Bild des weichen, blassen Jungen zu passen, der in der ersten Staffel so verloren in einem zugigen Internat in Schottland saß – auf Wunsch seines nicht weniger kühlen Vaters. Später dann geht es natürlich um Diana, die Liebe zu Camilla, die Scheidung, den Tampon-Skandal und das Warten auf den Thron.

Man kann die Serie mit dem Interesse eines Klatschzeitschriften-Lesers verfolgen. Doch sie würde auch ohne große Namen und Voyeurismus funktionieren. In „The Crown“ geht es nämlich nicht nur um den Irrsinn, in einer Institution wie der britischen Königsfamilie aufzuwachsen, sondern vor allem überhaupt um Familie: den Neid unter Geschwistern, das Buhlen um die Liebe der Eltern und die Zerrissenheit von Scheidungskindern. Wer erst mal mit einer Serie anfängt, kommt so schnell nicht wieder raus. Pausieren sollte man aber spätestens, wenn man sich über die Ereignisse wie den Deutschlandbesuch von König Charles als Spoiler echauffiert. Lena Karger

Szene der Woche

„Elementary“ (Amazon Prime, 5. Staffel)

Prime-Serie "Elementary"

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Ich gestehe, dass ich Serien missbrauche. Als Grundrauschen für den Alltag. Zum Kochen, Kellerentrümpeln, zum Radfahren auf der Stelle unterm Dach. Nicht alle Serien, keine mit irgendwie kunstvoll verschachtelter Erzählstrategie versteht sich. Endlos müssen sie sein. So was wie „Hawaii Five-O“. Oder „Elementary“. Das ist die amerikanische Serien-Ableitung von Sherlock Holmes. Mit Johnny Lee Miller als Sherlock und Lucy Liu als Dr. Joan (!) Watson. Nicht der Rede wert.

Anzeige

Das heißt einmal schon. Da sitzt der Captain vom NYPD, den Watson und Sherlock beraten, in einem Diner seiner künftigen Lebenspartnerin gegenüber. Die versagt ihm aber diese Lebenspartnerschaft. Der Captain weiß nicht, wie ihm geschieht, und schickt Watson vor. Der gesteht die Frau, dass sie Multiple Sklerose hat. Und dann sitzen sie noch einmal da. Und sie sagt, dass das ja alles ganz furchtbar sei und sie dem Captain ein Leben mit ihr und dieser schrecklichen Krankheit nicht zumuten wolle.

Wenn ich so etwas sehe, und das passiert leider gar nicht so selten, hör ich sofort auf mit dem Radeln. MS ist – als Vater einer Betroffenen weiß ich das – eine Scheißkrankheit. Ein Damoklesschwert. Aber wie in Filmen aus MS – deren Verlaufsformen Legion sind, von der jeder seine eigene Krankheit kriegt, die ganz mild, aber auch ganz grässlich ausfallen kann – wie aus ihr ein ausschließlich furchterregender Popanz gemacht wird, ist dramaturgisch natürlich verständlich. Ansonsten aber unverantwortlich, weil es jeden traumatisiert, bevor er überhaupt eine Diagnose hat. Elmar Krekeler

Kann man lassen

„The Consultant“ (Amazon Prime)

Prime-Serie "The Consultant"

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Neulich saß ich in der Oper ein paar Plätze neben Christoph Waltz und gruselte mich. Denn die Kunst des Österreichers ist, dem Schrecken ein freundliches Gesicht zu geben, und das ist sein eigenes Gesicht, er trägt es vor und hinter der Kamera und auch im Publikum der Staatsoper Unter den Linden. Man kann Waltz nicht ansehen, sein Lächeln beobachten, seine stets perfekt gewählten Worte und die angenehme Stimme hören (dazu dieser leichte Dialekt) ohne zu wissen, dass alles ganz fürchterlich endet. Darauf – und leider allein darauf – ist die Serie „The Consultant“ aufgebaut. Waltz kommt als Berater nach dem Tod eines Videospielentwicklungswunderkinds in dessen Firma und soll diese retten. Keine einzige Sekunde nimmt man ihm irgendein gutes Motiv ab, verfolgt schließlich seine bizarre Vorgeschichte (irgendetwas mit Amputationen, goldenen Knochen, Russland und nackten Füßen) gar nicht mehr richtig. Man weiß, wie es endet: Das Böse überlebt den Bösen. Und so kommt es auch. Die ganze Serie ist nur Folie für Waltz. Das ist zu wenig, das kann man lassen. Peter Huth

Geheime Leidenschaft

„The Watcher“ (Netflix)

Netflix-Serie "The Watcher"

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Ja, es ist nicht alles glänzendes Streaming-Gold, was der amerikanische Produzenten-Tycoon Ryan Murphy (von „Nip/Tuck“ bis „Ratched“) bei Netflix innerhalb eines seit 2018 laufenden Fünfjahresvertrags für 300 Millionen Dollar Honorar abliefert. Aber besonders leuchtet es mindestens durch den Look und durch die Besetzung der Nebenrollen. In „The Watcher“ zieht eine New Yorker Bilderbuch-Familie – er arbeitet in einer Agentur, sie ist Keramikkünstlerin, zwei Kinder sind auch da – aufs Land nach New Jersey. Sie haben ihre gesamten Ersparnisse (und eigentlich noch viel mehr) in ein Juwel von einem historischen Haus gesteckt.

Natürlich wird die neue Heimat alsbald zur Bedrohung. Oder besser eben zu „The Watcher“, der ihnen Drohbriefe schickt, außerdem sind immer fremde Menschen im Haus. Das alles ist in aufreizend over-stylishen Beige-Tönen gehalten, dass man meinen könnte, das Anwesen stülpe die Neuen über so viel unwirklich guten Geschmack angewidert aus. Natürlich löst sich die Familie angesichts dieser undurchsichtigen Geschehnisse beinahe auf, und es ist ein Vergnügen Naomi Watts und Bobby Cannavale als Nora und Dean bei diesem schleichenden Gesichts- wie Bewusstseinsverlust zuzusehen.

Doch noch viel famoser ist das Besetzungsbouquet der netten Nachbarn. Da gibt es die besonders verhärmte Mia Farrow mit Zöpfen und ihrem behinderten Bruder Terry Kinney, die aussehen, als seien sie direkt aus Grant Woods ikonischem Gemälde „American Gothic“ kopiert. Margo Martindale switcht als Big Mo zwischen Kuchen backender Omi und ordinärer Schimpfprolette hin und her. Den Casting-Vogel schießt aber einmal mehr Nebenrollen-Queen Jennifer Coolidge („The White Lotus“) als gierig-bitchige Immobilienmaklerin ab, die auf das laufend an Wert verlierende Haus scharf ist. Ihre Karen – die mal säuselt, mal keift – funkelt mit bösen Augen zwischen ihrem blondierten Haarvorhang hervor. Und es tropft ihr die Gier als vergifteter Speichel zwischen den dauerherabgezogenen Mundwinkeln. Jede Coolidge-Sekunde ist auch diesmal eine TV-Sternstunde. Manuel Brug

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema