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Kultur WELT-Bestenliste

Das sind die besten Sachbücher im Dezember

Die Sachbücher des Monats Dezember Die Sachbücher des Monats Dezember
Die Sachbücher des Monats Dezember
Quelle: Hanser; Hansen Berlin; Siedler; HarperCollins; C. Bertelsmann; Klett-Cotta; Europäische Verlagsanstalt; Montage: Infografik WELT
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Wer Tipps für gute Lektüren zu Weihnachten sucht, findet hier rundum relevanten Lesestoff. Die Sachbuch-Jury empfiehlt Russland und Jugoslawien, Machtmenschen in der Politik – und Whistleblower. Für Unterhaltung sorgen romantische Rebellen.

An dieser Stelle erscheint monatlich die Empfehlungsliste mit der größten Verbreitung im deutschsprachigen Raum. Medienpartner sind „Literarische Welt“, RBB Kultur, „NZZ“ und Radio Österreich 1. Experten küren zehn Sachbücher des Monats aus Geistes-, Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Dezember lohnen sich:

1. Orlando Figes:

Eine Geschichte Russlands. Übersetzt von Norbert Juraschitz. Klett-Cotta, 447 Seiten, 28 Euro

Putins Krieg in der Ukraine ist nur über die Mythen und Ideologien zu verstehen, die Russland seit Jahrhunderten prägen. Kein anderes Land setzt Geschichte so sehr als Waffe ein, schreibt Orlando Figes in seiner konzisen und zugleich kompakten Geschichte Russlands.

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2. Andrea Wulf:

Fabelhafte Rebellen. Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich. Übersetzt von Andreas Wirthensohn. C. Bertelsmann, 528 Seiten, 30 Euro

Mit ihrer Biografie über den Forscher Alexander von Humboldt wurde Wulf bekannt – nun nimmt sich die Bestsellerautorin den Jenaer Romantikerkreis vor. Es geht um die Erfindung des modernen Individualismus um 1800. Die Clique um Friedrich Schlegel, Friedrich von Hardenberg (Novalis) & Co wird mit den Mitteln einer Unterhaltungssaga erzählt.

3. Wolfgang Kraushaar:

Keine falsche Toleranz. Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss, Europäische Verlagsanstalt, 602 Seiten, 34 Euro

Der Politikwissenschaftler und Extremismusforscher warnt vor dem Neonazismus. Dieser sei längst nicht überwunden und stelle die Demokratie vor neue Herausforderungen. Das Buch erklärt, wie sich Staat und Zivilgesellschaft positionieren sollten.

4. Philipp Blom:

Die Unterwerfung. Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur. Hanser, 368 Seiten, 28 Euro

„Macht euch die Erde untertan“: Passend zum Befund, dass dieser Planet durch unsere Spezies inzwischen irreversibel geschädigt ist, führt der Wiener Historiker durch 3000 Jahre Ideengeschichte der menschlichen Herrschaft über die Natur.

5. Ian Kershaw:

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Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert. Übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt. DVA, 589 Seiten, 36 Euro

Gibt es Eigenschaften, durch die sich mächtige Staatslenker besonders auszeichnen? Worin unterscheiden sich Demokraten von Despoten – und worin nicht? Der britische Historiker Kershaw betrachtet sein Thema anhand von zwölf Machtmenschen des 20. Jahrhunderts, unter anderem Lenin, Mussolini, Stalin, Hitler, Churchill, de Gaulle, Adenauer, Thatcher.

6. Marlen Hobrack:

Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet. Hanser Berlin, 224 Seiten, 22 Euro

Mit dem Siegeszug der Identitätspolitik in Sachen race und gender kehrt seit einigen Jahren auch die Klassenfrage in die kulturellen Debatten zurück. Am Beispiel ihrer ostdeutschen Herkunft aus einfachen Verhältnissen zeigt die Autorin, warum man das Thema nicht zur Spaltung zwischen Migrations- und Mehrheitsgesellschaft missbrauchen sollte.

7. Norbert Miller:

Die künstlichen Paradiese. Literarische Schöpfung aus Traum, Phantasie und Droge. Wallstein, 887 Seiten, 48 Euro

Traum, Fantasie und Droge sind die drei besten Vehikel, die uns in literarische Traumwelten katapultieren. Der Literaturwissenschaftler Miller betrachtet elf Dichter der Vormoderne, die sich und uns in eine andere Welt entführt haben. Es geht unter anderem um E.T.A. Hoffmann, Jean Paul, Edgar Allen Poe, Baudelaire.

8. Maggy Haberman:

Täuschung. Der Aufstieg Donald Trumps und der Untergang Amerikas. Übersetzt von Christiane Bernhardt et. al., Siedler, 832 Seiten, 36 Euro

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Die New-York-Times-Journalistin zeigt, warum Donald Trumps Comeback als US-Präsident 2024 wahrscheinlich ist und wie die Machtmaschine des Selfmade-Millionärs hinter den Kulissen funktioniert.

9. Norbert Mappes-Niediek:

Krieg in Europa. Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent. Rowohlt Berlin, 399 Seiten, 32 Euro

Der österreichische Journalist war langjähriger Südosteuropa-Korrespondent für verschiedene Medien. Hier beschreibt er, wie der blutige Zerfall Jugoslawiens im Ganzen verlief – und wie er Europa für immer verändert hat.

10. Chelsea Manning:

Readme.txt – Meine Geschichte. Übersetzt von Enrico Heinemann, Anne Emmert und Katrin Harlaß. HarperCollins, 336 Seiten, 22 Euro

Es war Bradley Manning, der neben Edward Snowden und Julian Assange als Enthüllungsagent 2010 für weltweites Aufsehen sorgte. Diese bewegende Autobiografie erzählt vom schmerzhaften Werdegang von Chelsea Manning. Ein Bildungsroman über Transparenzideale und Transsexualität.

Die Extra-Empfehlung

Sie kommt diesen Monat von Hermann Parzinger. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz empfiehlt:

Sudhir Hazareesingh: Black Spartacus. Das große Leben des Toussaint Louverture. C.H. Beck, 551 Seiten, 34,95 Euro.

„In einer Zeit, in der Begriffe wie ‚Dekolonisierung‘ und Bewegungen wie ‚Black Lives Matter‘ uns Europäer und insbesondere auch uns Deutsche mit unserer – lange verdrängten, weil marginalisierten – Verantwortung für unsere koloniale Vergangenheit konfrontieren, ist diese faszinierende Biografie von Toussaint Louverture ein wahrer Hochgenuss. Der ‚schwarze Spartacus‘ war trotz seines elenden Endes in einem französischen Kerker ein herausragender Gestalter der beginnenden Moderne in der Karibik.

Als Heerführer aus Notwendigkeit und Politiker aus Überzeugung kämpfte er mit allen Mitteln der Diplomatie, Intrige und Gewalt nur für ein Ziel: die Befreiung der versklavten Schwarzen in Haiti. Das Leben des Toussaint Louverture gibt den Errungenschaften der Aufklärung eine globale Dimension, unterstreicht deren Gültigkeit für alle Menschen und führt eindringlich vor Augen, dass die Ideen der Aufklärung nur dann Sinn machen, wenn sie nicht nur für weiße Europäer gelten. Nach diesem Buch blickt man anders auf die frühe Geschichte der antikolonialen Befreiung!“ (Hermann Parzinger)

Die Jury der „Sachbücher des Monats“

Tobias Becker, „Spiegel“; Manon Bischoff, „Spektrum der Wissenschaft“; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Eike Gebhardt, Berlin; Daniel Haufler, Berlin; Knud von Harbou, Publizist, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Uni Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, „FeuilletonFrankfurt“; Jörg-Dieter Kogel, Bremen; Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg; Marianna Lieder, freie Kritikerin, Berlin; Prof. Herfried Münkler, Humboldt-Universität; Gerlinde Pölsler, „Falter“; Marc Reichwein, WELT; Thomas Ribi, „Neue Zürcher Zeitung“; Prof. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach; Wolfgang Ritschl, ORF; Florian Rötzer, „Krass & Konkret“; Norbert Seitz, Berlin; Anne-Catherine Simon, „Die Presse“, Wien; Prof. Philipp Theisohn, Uni Zürich; Andreas Wang, Berlin; Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Schweiz.

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