(openPR) Im September 2012 wurde das weltweit beliebte Berliner 'Kunsthaus Tacheles' trotz bemühter Rettungsversuche einiger Politiker auf Betreiben einer norddeutschen Bank für immer geschlossen. Die internationalen Künstlerinnen und Künstler verstreuten sich danach in alle Winkel der Welt. Aber einige leben ihre Diaspora in der Hauptstadt weiter - manchmal nur wenige Straßenzeilen von der einstigen Heimat in der Oranienburger Straße entfernt, wo inzwischen Luxus- und Kunst-Quartiere fertiggestellt werden.
Die 'Tachelesen' verband über ideologische Gräben hinweg der Ehrgeiz, gegen äußere irrational und feindselig handelnde Gegner standzuhalten. Sie hielten dies erfolgreich bis zur erzwungenen Räumung durch und verabschiedeten sich dann friedlich und zivilisiert aus Berlins Mitte. Die Vermutung, dass heute, 10 Jahre nach dem Ende des Kunsthauses, der dort gepflegte antispalterische Stil in der Auseinandersetzung auch um aktuelle gesellschaftspolitische Konflikte Auswege aus so manchen diskursiven Sackgassen auffinden helfen könnte, liegt durchaus nahe.
Zuletzt traf sich die 'Tacheles'-Diaspora am 10. Jahrestag der Zwangsräumung, dem 04.09.2022, im Lauschangriff zu einem friedlichen Gedankenaustausch in der Rigaer Straße für Corona-Fighterinnen und Maßnahmenkritiker, Etatistinnen und Libertäre, Fans von Hertha und Freundinnen von Union-Berlin ... außerdem gehen einige von ihnen neuerdings spazieren, was bekanntermaßen von einigen Politikerinnen nicht gern gesehen wird.
Die gute Nachricht für Kunst- und Politikinteressierte lautet offensichtlich: Die im 'tacheles' gestarteten Initiativen und Projekte leben größtenteils weiter und sind offen für konstruktive Beiträge.