WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. Johnny Depp in Saudi-Arabien: Die Saudis und der Fluch der Dialektik

Meinung Starwashing

Johnny Depp, die Saudis und der Fluch der Dialektik

Redakteur Feuilleton
Johnny Depp zwischen Mohammed Al Turki und Jomana Al-Rashid von der Red Sea Foundation Johnny Depp zwischen Mohammed Al Turki und Jomana Al-Rashid von der Red Sea Foundation
Johnny Depp zwischen Mohammed Al Turki und Jomana Al-Rashid von der Red Sea Foundation
Quelle: picture alliance / abaca
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Mohammed bin Salman, der mächtigste Mann Saudi-Arabiens, kauft sich nicht nur europäische Fußballer. Zu seinen Freunden darf sich jetzt auch ein amerikanischer Filmstar zählen: Johnny Depp. Wieviel bekommt er dafür?

Was macht eigentlich Johnny Depp? Am wohlsten soll er sich zurzeit im Königreich Saudi-Arabien fühlen. Zuletzt wurde er in Riad beim Metallica-Konzert gesichtet und in Jeddah beim Red Sea Filmfestival. „Vanity Fair“ berichtet, im vergangenen Jahr habe er sieben Wochen dort verbracht, sich häufiger mit Mohammed bin Salman, dem saudischen Kronprinzen, getroffen und sich mit ihm angefreundet.

Depp und MBS sprechen bereits von einer „Bromance“, ihrer Bruderliebe. MBS, wie sich der Kronprinz und Premierminister von seinen westlichen Gästen nennen lässt, öffnet sein strenges Land bekanntlich gerade etwas für seine „Vision 2030“: Pop statt Öl. Wie MBS sich für seine vier Fußballclubs namhafte Altstars kauft, steckt er seine Millionen in die internationale Unterhaltungsindustrie. Vom Film verspricht er sich am meisten.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Finanziell hat sich der Herrscher aus der Dynastie der Saud schon an „Jeanne du Barry“ mit Johnny Depp beteiligt, nun fördert die Red Sea Film Foundation seinen nächsten Film als Regisseur über das Leben Amedeo Modiglianis. MBS lässt in der Wüste bereits eine eigene Filmstadt bauen, eine „Cinecitta“ wie in Rom.

Austausch über Feminismus und die Todesstrafe?

„Vanity Fair“ zitiert den neuen Freund der Saudis als „Kulturbotschafter“: „Ich gebe zu, dass ich anfangs etwas naiv war, was die Geschehnisse in der Region angeht, aber inzwischen habe ich die kulturelle Revolution, die dort stattfindet, aus erster Hand erfahren“, erklärt Johnny Depp: „Ich hatte die Gelegenheit, Menschen zu treffen, die mir ihre Kultur, ihre Traditionen und ihre Geschichten mit großer Offenheit näher brachten.“

Laut „Vanity Fair“ hofft Depp auf eine siebenstellige Zuwendung. Im Westen fragt man sich immer, wie so einer wie er, mit seinem liederlichen Lebenswandel, eine solche Freundschaft pflegen kann. Bringt er seine Getränke selbst mit? Tauschen sie sich über Feminismus und die Todesstrafe aus?

Die Frage aller Fragen aber wäre: Was halten die Saudis von Johnny aus Hollywood, was hätte Abd al-Aziz ibn Saud dazu gesagt, der Staatsgründer und Großvater von MBS? Ein Fluch der Dialektik.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema