Turin, zehn Uhr morgens. Die Sonntagssonne hat sich endlich durch den Nebel gekämpft. Rostrot lässt sie Carolyn Christov-Bakargievs Locken aufleuchten, Ton in Ton mit den Farben der Dächer, die in der Hauptstadt des Piemont irgendwie fester auf den Häusern sitzen als anderswo in Italien.
Die Direktorin des Castello di Rivoli, dem wichtigsten zeitgenössischen Kunstmuseum des Landes, steht vor den Toren des Kulturzentrums OGR: einem renovierten Industriegelände, wo früher Eisenbahnen repariert wurden. Um sich schart sie eine Gruppe von Künstlern, Sammlern und Förderern, um sie durch eine Ausstellung mit Werken der Arte Povera zu führen, die aus der Sammlung ihres Hauses stammen.