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„Small Axe“, „Break Point“, „Borgen“ – die Serien fürs Wochenende

Szene aus "Welcome to Chippendales" Szene aus "Welcome to Chippendales"
Szene aus "Welcome to Chippendales"
Quelle: Walt Disney Company / HULU
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Geschichten aus Großbritannien, die bewegen wie „Heimat“ von Edgar Reitz. Ballsportler, die jeden süchtig spielen. Männer, die sich ausziehen – Diese Serien sollten Sie am Wochenende sehen. Und eine besser nicht.

Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen und Fortsetzungen auf Netflix, Amazon und Co. verliert man leicht den Überblick. Was lohnt sich? Was kann man auch bleiben lassen? Hier finden Sie unsere Empfehlungen der Woche, die interessanteste Szene und ein Geständnis.

Muss man sehen

„Small Axe“ (ARD Mediathek)

"Small Axe"

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Drei Jahre ist es her, da wunderte man sich sehr, dass in der Ankündigung des Wettbewerbs von Cannes gleich zwei neue Filme von Steve McQueen auftauchten und zwei BBC-Fernsehproduktionen dazu: „Mangrove“ und „Lovers Rock“. Die Pandemie verhinderte das Festival und damit die weltweite Aufmerksamkeit für McQueens Projekt „Small Axe“, das aus insgesamt fünf Filmen besteht, zu den obigen kommen „Red, White and Blue“, „Alex Wheatle“ und „Education“. Es handelt sich um keine Serie, sondern um fünf separate Langfilme von jeweils zwischen ein und zwei Stunden Länge, die aber alle um ein Thema kreisen: den Kampf von Einwanderern aus den Westindischen Inseln um ihre Rechte in einem zutiefst rassistischen England. Das einzig vergleichbare monumentale Filmprojekt, das einem einfällt, ist Edgar Reitz’ „Heimat“, und obwohl Reitz’ Figuren die Heimat erst verlassen und McQueens Figuren schon in einer neuen angekommen sind, geht es bei beiden darum, was und wieviel man mitnimmt. Hanns-Georg Rodek

Muss man wieder sehen

„Borgen“ (Netflix)

"Borgen"

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Der Deutsche ist ja gern neidisch. Heißt es. Er fand zum Beispiel, dass die Dänen es viel besser verstehen, aus Politik Fernsehdrama zu machen. Und ein bisschen grün war er dabei im Gesicht. „Borgen“, das war (und ist) fast mehr noch als „House of Cards“ die Messlatte, die an jede deutsche Serie angelegt wurde, die versuchte, die Mechanik des Intrigenstadls rund ums Kanzleramt sichtbar zu machen. An Versuchen hat‘s nicht gefehlt. Einige waren nicht so schlecht, wie sie gemacht wurden. Dass sie scheiterten, lag möglicherweise daran, dass serienweise Writer’s Rooms in Tiefschlaf fielen, als sie anfingen, im Innern der Merkel-Maschine zu recherchieren. Das deutsche „Borgen“ war unmöglich – Vorsicht: Arbeitshypothese –, weil das deutsche Regierungswesen undramatisierbar langweilig war. So offensichtlich langweilig, dass jedes Drama, das in einer Serie erzählt worden wäre, sofort und noch vom größten Polit-Trottel als Lüge entlarvt worden wäre.

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Was wir erleben seit Amtsantritt der Ampel (eigentlich auch ein toller Serientitel – „Ampel“), ist eine Zeitenwende. Sozusagen die Borgenisierung der Politik. Endlich ist was los, da wird gekoffert, da wird intrigiert und durchgestochert, da werden Personen desavouiert. Da gibt es endlich auch Charakterköpfe, ohne die es keine gute Serie gäbe, die sehen sogar durch die Bank gut aus, noch der schlimmsten politischen Büroklammer (Volker Wissing!) kann man Charisma nicht absprechen. Vertreter der Regierungsparteien werfen sich öffentlich gegenseitig die Förmchen ihres politischen Handelns an die Köpfe als befänden sie sich im Sandkasten des hübschen blassblauen Parlamentskindergartens. Das kann man als „Borgen“-Fan gar nicht toll genug finden. Was noch fehlt, sind die persönlichen Dramen, das Scheitern von Menschen, der Tod von Familien am Gift der Macht. Das kann ja alles noch kommen. „Borgen“ – das man natürlich immer und immer wieder schauen kann, weil es alles lehrt, was man über die Demokratie und ihre Feinde wissen muss – hatte dafür vier Staffeln Zeit. „Ampel“ bringt es gerade mal auf ein Viertel Amtszeit. Elmar Krekeler

Kann man lassen

„Bienenschwarm“ (Amazon Prime)

"The Swarm"

"The Swarm"

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Der toxische Fan ist ja kein ganz so neues Sujet. Desireé Nosbusch zückte das Messer in Eckhard Schmidts „Der Fan“, Kathy Bates ging ihrem Idol Paul Sheldon in Rob Reiners „Misery“ – nach Stephen King – an Leib und Seele. Dre, der Heldin in der Serie „Bienenschwarm“ (die holzblöde Eindeutschung von „Swarm“), dürstet es nicht nach Nähe und Blut ihres Idols (einer Pseudo-Beyoncé), sondern sie meuchelt, und das ziemlich splatterig dargestellt, alle, die es wagen, die Genialität der Gesangsdrossel anzuzweifeln (also theoretisch auch mich nach diesem Text). Dabei ist sie nicht allein, die Ultrafanvereinigung „Schwarm“ steht an ihrer Seite. Das hört sich besser an, als es ist, denn leider artsyfartsysiert sich die Serie derart gewollt in Richtung Arthouse, spaltet die Protagonistin in mehrere Personen, bietet so weder Halt noch Spannung und führt letztlich dazu, dass man das alles so wegguckt, ohne jemals wirklich gepackt zu werden. Eben nach dem Motto: Kann man machen, kann man aber auch lachen. Peter Huth

Szene der Woche

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„Welcome to Chippendales“ (Disney+)

Die Zeit: Anfang der Achtziger. Der Ort: Los Angeles. Hier hat eben der indische Immigrant Somen „Steve“ Banerjee eine Stripbar nur für Frauen gegründet. Der Name: The Chippendales, weil er den englischen Möbelstil so mochte und als luxuriös ansah. Richtig erfolgreich wird das halbseidene Ausziehunternehmen freilich, als der Choreograf Nick De Noia einsteigt und es stylish aufpimpt – als Anschauorgie in geölten Muskeln, Miniplis, Ritsch-Ratsch-Ausziehhöschen und absurden Choreografien. Der Rest ist Show-Geschichte.

Einige Jahre später lässt der eifersüchtige Banerjee De Noja in New York erschießen, er selbst erhängt sich später im Gefängnis. Die Chippendales aber touren immer noch. Dieses schräge ShowBiz-Märchen in schimmernder Eighties-Discokugel-Optik erzählt Disney+ in sechs Serienfolgen.

In Folge drei von „Welcome to Chippendales“ sind fast alle Hauptakteure in einer superschrägen Szene versammelt: Banerjee (klemmig: Kumail Nanjiani) kommt von der Beerdigung seines Vaters aus Indien zurück, draußen begegnet er dem neuen Angestellten Ray Colon (Robin de Jesús), der die Lampen auswechselt und später den Mörder dingen wird. Drinnen proben Nick (fies überdreht: Murray Bartlett aus „White Lotus“) und seine damalige Freundin Denise (dauerkokseuphorisch: Juliette Lewis) in einem psychedelischen Wickelkleidtraum eine neue Nummer: „Doctor Hunkenstein“, ein verrückter osteuropäischer Wissenschaftler der aus den besten Stücken den Übermann formt.

„Das sind die Pobaken, auf die ich gewartet habe“. Und Steves blondes Buchhalterin-Frauchen Irene (Annaleigh Ashford aus „Masters of Sex“) freut sich zu den Life-Riffs einer Rockband. Nur Nicks späterer Lover (der etwas aus dem Leim gegangene „Girls“-Boy Andrew Rannells) fehlt noch zum G-String-Gruppenbild mit blankem Hintern. Manuel Brug

"Chippendales"

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Guilty Pleasure (Ein Geständnis)

„Break Point“ (Netflix)

"Break Point"

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Meine Frau ist tennisverrückt. Sie nimmt Trainerstunden (oft zweimal am Tag) und macht mir damit ein ständiges schlechtes Gewissen, weil ich jetzt viel schlechter spiele als sie. Ich bin vielleicht sogar der schlechteste Tennisspieler überhaupt. Gut möglich, dass ich deswegen so gerne die Dokuserie „Break Point“ sehe. Wegen des Spiels. Aber vor allem wegen der irren Typen, die hier auf, neben und nach dem Platz so nah und authentisch porträtiert werden, dass man schon fast Deo im Filmzimmer versprühen möchte. Meine Lieblingsfolge ist die erste – sie folgt Nick Kyrgios, einem echt verrückten Australier mit griechischen Wurzeln und seinem Kumpel und Spielpartner Thanasi Kokkinakis, auf dem Weg zum Doppelsieg bei den Australien Open. Eine wunderbare Heldenreise, eine Freundschaftserzählung und auch beim dritten Sehen noch spannend. So schön wie sie nur wahr sein kann. Weil man aber statt Tennis gucken besser Tennis spielen sollte, ist Break Point meine Guilty Pleasure. Peter Huth

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