"Nibelungen" am Staatstheater Nürnberg:Heldenweltuntergang

"Nibelungen" am Staatstheater Nürnberg: So kaputt das Personal ist, so kaputt ist die Welt: Heldenaufstellung vor Plastikmüll.

So kaputt das Personal ist, so kaputt ist die Welt: Heldenaufstellung vor Plastikmüll.

(Foto: Konrad Fersterer)

Armin Petras zerlegt am Staatstheater Nürnberg Friedrich Hebbels "Nibelungen". Die Inszenierung ist überbordend voll mit lustigen Einfällen - aber hat ein Manko.

Von Egbert Tholl

Die Reisegruppe sitzt fest. König Gunther, sein Bruder Giselher, Hagen von Tronje und Volker, der Spielmann, wollen zu König Etzel und warten in der Andeutung einer Flughafenhalle auf den Anschluss. Fad ist ihnen, daran ändert auch nichts, dass Kriemhild, die die Burgunderbande aufs Schloss ihres Gatten Etzel lockt, in vollkommen divenhafter Aufmachung vorbeischaut. Sogar Brunhild läuft noch durchs Bild, obwohl sie in diesem, dritten und letzten Teil von Friedrich Hebbels "Nibelungen"-Trilogie nichts mehr verloren hat; nun ist sie eine Pan-Am-Stewardess und fragt die Figuren vom Rhein, ob die vom Zirkus seien. Ihrer Ausstattung nach glaubt man das ohne weiteres.

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