Es ist Freitagabend, 20.15 Uhr und auf der Bühne im Kubana in Siegburg steht jetzt ein Mann, der sich einen Vogel auf den Arm tätowiert hat und sich Jack McBannon nennt. Jack McBannon trägt ein Baumfällerhemd, hat eine Gitarre in der Hand und erzählt, dass er neulich in Tennessee war und mit dem Sohn von Johnny Cash in dem legendären Studio von Johnny Cash, sein neues Album aufgenommen hat und man fragt sich ganz ehrlich, was denn nur mit dem Sohn von Johnny Cash los ist, während man sich ergoogelt, das Jack McBannon eigentlich Thorsten heißt, auf seinen letzten YouTube-Videos keine 500 Aufrufe hat und in Wuppertal lebt. Er ist die Ein-Mann-Vorband für Ofarim.
Gil Ofarim gehört vielleicht zu den meistgehassten Menschen Deutschlands. Ihm wird vorgeworfen, einen Hotelmitarbeiter fälschlich des Antisemitismus bezichtigt zu haben. Von der Liebe und der Solidarität ist Ofarim wenig geblieben. Trotzdem zieht es ihn jetzt wieder auf die Bühne – in der Provinz. Ein deutsches Sittenbild.