"Letzte Generation":Heiß, heiß, Baby

"Letzte Generation": Berlin, Autobahn 100: Ein Stau- und Verkehrsteilnehmer zieht bei einer Blockade der "Letzten Generation" eine Aktivistin von der Straße.

Berlin, Autobahn 100: Ein Stau- und Verkehrsteilnehmer zieht bei einer Blockade der "Letzten Generation" eine Aktivistin von der Straße.

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Ängstlich sein, Konten sperren, "kriminelle Vereinigung" labeln: Zur religiösen Überhitzung in Sachen "Letzte Generation".

Von Sonja Zekri

Der Protest begann harmlos, ein Aufbegehren in bürgerlichen Kreisen, hübsch anzusehen, aber folgenlos. Mit der Gründung einer neuen Organisation allerdings wurde er entschlossener, aggressiver, auch: opferbereiter. Die Protestierenden beschädigten Kunstwerke in Museen, das berühmteste ein aufgeschlitzter Velazquez, sie zerschlugen Schaufenster, warfen Brandsätze. Der Staat wiederum knüppelte ihre Aufmärsche nieder, sperrte ein, ließ Hungerstreikende zwangsernähren. Dann, an einem Junitag des Jahres 1913, warf sich die Suffragette Emily Davison beim Derby in Epsom vor die Hufe eines Pferdes von König George V.. Sie starb vier Tage später. Zuvor hatte sich der Monarch nach dem Wohlergehen von Pferd und Jockey erkundigt. Nach der Frau fragte er nicht.

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