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Film Streamingtipps

„Der Greif“, „Tiny Beautiful Things“, „Ein Planet vor unserer Zeit“ – Serien für Pfingsten

Ygal Gleim ist Gosia in der Wolfgang-Hohlbein-Serie Ygal Gleim ist Gosia in der Wolfgang-Hohlbein-Serie
Ygal Gleim als Gosia in „Der Greif“
Quelle: Gordon Timpen, SMPSP/Amazon/W&B
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Ein deutscher Fantasy-Mehrteiler auf Weltniveau. Eine politisch furchtbar unkorrekte Familienserie. Und das katastrophale Ende einer der wunderbarsten deutschen Serien. Was Sie über Pfingsten streamen müssen. Und was auf gar keinen Fall.

Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen und Fortsetzungen auf Netflix, Amazon und Co. verliert man leicht den Überblick. Was lohnt sich? Was kann man auch bleiben lassen? Hier finden Sie unsere Empfehlungen fürs Wochenende. Samt einem aktuellen Klassiker und einer geheimen Leidenschaft Geheimtipp – und einer Serie, die man meiden sollte.

Muss man sehen

Der Greif (Amazon)

Trailer zu „Der Greif“

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„Der Greif“. Als Serie. Gar nicht mal so klar, ob das wirklich funktionieren kann. Der Greif, das ist ein deutscher – Entschuldigung, aber so ist es nun einmal – Fantasy-Klassiker aus dem Hause Hohlbein. 600 Seiten schwer, sehr gut verdaulich, wie fast alles, was Wolfgang Hohlbein, in diesem Fall gemeinsam mit seiner Frau Heike, zu Papier gebracht hat.

Und auch ein bisschen abseitig, so wie, nun ja, alles, was im Hause Hohlbein bisher so zu Papier gebracht wurde. Abseitig im besten Sinne. Nur um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

Diese Geschichte handelt von zwei Brüdern, die neben der Welt, in der sie leben, noch eine andere Welt entdecken. In dieser anderen Welt, die eine fantastische Welt ist, herrscht der Greif. Ein ungemütliches Wesen mit einer ungemütlichen Armee, das alles Leben unterjocht und es nicht so gut findet, dass die Brüder seine Welt entdeckt haben, und logischerweise Jagd auf sie macht.

Das Ganze nun also als Serie. Mit Millionen-Budget, bei Amazon Prime. Es gibt Rezepte, da sind die einzelnen Zutaten so speziell, dass einem ein wenig die Vorstellungskraft fehlt, was aus ihnen wird, wenn man sie zusammenrührt. So ist das auch hier.

Die Zutaten sind: Ganz viel 90er-Jahre-Retro, ein deutsches Provinzkaff (auch so eine Parallelwelt), eine Coming-Of-Age-Story, sehr, sehr viel Popkultur (Nirvana, die Smashing Pumpkins, Grunge!), deutscher Film – das heißt, oh Boy: deutsche Schauspieler, deutsche Drehbuchautoren, deutsche Produktion. Dann ein bisschen Bodyhorror und – Trash. Trash, im besten Sinne. Nur um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

„Der Greif“ also. Als Serie. Gar nicht mal so klar, ob das wirklich funktionieren kann. Tut es aber. Und zwar richtig, richtig gut. All die Bestandteile, bei denen man im Einzelnen vielleicht mehr oder weniger skeptisch wäre (besonders all die Bestandteil, wo „deutsch“ davorsteht) ergeben zusammengefügt etwas ganz Neues. Wenn man den „Greif“ schaut, hat man permanent das Gefühl, dass man ein richtig gutes 90er-Jahre B-Movie schaut, das gar nicht mehr sein will, als ein richtig gutes 90er-Jahre B-Movie, aber gerade deswegen dann doch über sich hinauswächst.

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Irgendwie scheint es so, als hätte jeder der Beteiligten hier sehr leidenschaftlich das gemacht, was er gerne machen wollte. Und das Budget war so hoch, dass dieses leidenschaftliche, nerdige Gefrickel (auch hier: im besten Wortsinn) auf Hochglanz poliert wurde.

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Kein Wermutstropfen? Doch. Einen gibt es. In den kommenden Wochen wird man gar nicht so viel vom „Greif“ sprechen. Man wird viel mehr vom „deutschen ,Stranger Things’“ sprechen. Liegt irgendwie auch auf der Hand, weil, ja, Retro, ja, Popkultur, ja-ha, Fantasy und Coming of Age. Klar, gibt es Ähnlichkeiten. Klar, wird man sich in Germany auch am großen US-Serienbruder inspiriert haben.

Aber „Der Greif“ ist kein Abklatsch. Er ist auch nicht das „deutsche Irgendwas“. Er ist „Der Greif“. Ein sogenannter Fantasy-(nochmal Entschuldigung!)Klassiker, der mit großer Liebe zum Detail und noch mehr Liebe zur Popkultur in eine irgendwie sehr spezielle, irgendwie sehr trashige, aber gerade deswegen so liebenswerte Serie gegossen wurde. Dennis Sand

Muss man wieder sehen

Modern Family (Disney)

Trailer Modern Family

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Meine Tochter Helene ist zehn und hat eine Lieblingsserie. Also nicht eine von vielen anderen, sondern genau eine Serie, die sie jetzt zum fünften Mal sieht – und zwar alle elf Staffeln hintereinander.

Es ist sogar so, dass sie, wenn sie die letzte Folge gesehen hat, gleich wieder von vorn anfängt. Was soll ich sagen – das Kind hat recht. Wir reden von „Modern Family“, einer der besten und klügsten Comedy-Serien, die jemals geschrieben worden sind.

Die 250 Folgen, ausgedacht von Christopher Lloyd und Steven Levithan, in denen entlang der Lebenswege einer Patchwork-Familie alle wichtigen Themen behandelt werden, sind perfekt geschrieben. Kaum ein Gag, der nicht sitzt, kaum eine Punchline, die nicht sofort greift, kaum ein Wortspiel, das nicht funktioniert. Eine Trefferquote wie die des Patriot-Systems gegen russische Wunderwaffen.

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Politisch unkorrekt? Ist die Serie auch: Das schwule Paar ist tuckig, der machoisierende Patriarch (in der Rolle seines Lebens – der vormals als Al Bundy verheizte Ed O’Neill) ist der, der am Ende immer recht hat, sein kolumbianisches Trophäenweib ist Südamerika in a bombshell.

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Alles grell auf die Zwölf, aber unfassbar charmant. Eine der wenigen Serien, die man, wie man ein gutes Album unendlich oft hören kann, immer wieder ansieht. Peter Huth

Szene der Woche

Ein Planet vor unserer Zeit (Apple)

Trailer Ein Planet vor unserer Zeit

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Zu den Teufeleien der Digitalisierung gehören die Fakes, zu ihren Segnungen die Dinosaurier. In „Ein Planet vor unserer Zeit“ kommt, weil es die einen ohne die anderen nicht (mehr) gibt, beides notwendig zusammen. Der unvergleichliche David Attenborough präsentiert die Dinos, als hätten seine Tierfilmer ihnen nach Tierfilmerart einfach aufgelauert, und als geschähe all dies – das Gekämpfe, Gefresse, Gebrüte – gerade jetzt und bloß um die Ecke und nicht vor 60 Millionen Jahren und auf lange verschobenen Kontinenten und, wenn man ganz ehrlich ist, eigentlich gar nicht.

Der Faszination dieser – wissenschaftlich durchaus grundierten – Fiktion kann man sich so oder so nicht entziehen. Ganz so war es ganz bestimmt nicht, aber vermutlich, womöglich, vielleicht so ähnlich?

Staffel zwei der Apple-Serie wartet jedenfalls mit lauter neuen Höhepunkten auf: Meeres-Dinos, die die Evolution des Wales schon einmal vorweggenommen zu haben scheinen, aber auch kleinen Säugern, die wie heute fast nur noch das Schnabeltier wie selbstverständlich Eier legen.

Die schönste Szene der neuen Staffel aber gehört den Flugsauriern, die auf einer kleinen tropischen Insel des heutigen Europas zur Balz zusammenfinden. Hatzegopteryx heißt dieses fabelhafte Tier und vor paradiesischer Kulisse sieht man die programmierten Exemplare mit ihren drei Metern langen Schädeln schmusen.

Die Dimensionen verschwimmen ein wenig vor dem azurblauen Meer, aber diese Dinosaurier sind giraffenhoch und ihre Flügel spannen sich ein Dutzend Meter weit. Majestätisch sind sie, wenn sie fliegen, aber das tun sie im Film nur selten. Vor allem sieht man sie nämlich auf ihren seltsam eingefalteten Staksen jagen und spazieren gehen. Und dann – Charles Darwin möge diese Assoziation verzeihen – sieht Hatzegopteryx wie ein etwas überkandidelter Gartenstuhl aus, den richtig auszuklappen man schon wieder zu dumm ist. Wieland Freund

Kann man lassen

Doppelhaushälfte (2. Staffel, ZDF neo)

Trailer "Doppelhaushälfte"

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Es ist Zeit für einen Gang nach Canossa, Zeit, Abbitte zu leisten, einen Darling zu killen. Sehr lang ist es nicht her, da wurde an dieser Stelle sehr nachdrücklich in eine Doppelhaushälfte ins Brandenburgische eingeladen. Weil da – die Straßen sind staubig, die Sonne brät gnadenlos – der Andi Knuppe und seine Tracy, der Theo und die Mari wohnen. Die ZDF-Serie „Doppelhaushälfte“ wollte es so. Von einer Wand und Rasenkantensteinen getrennt wie einstmals der Osten und der Westen. Und genau darum ging es in der ersten Staffel.

Um das neue Deutschland. Um alles, was die Debattengegenwart so hergibt, gespiegelt in eine Spießer- und eine Wokenfamilie, die sich vielleicht gar nicht so fremd sind, wie sie behaupten würden, würde man sie fragen. Der Andi ist ein Prolet, wie ihn vielleicht nur Milan Peschel so hinkriegt, dass man ihn gern haben muss. Was auch für Minh-Khai Phan-This Tracy gilt, die geradezu krachledern berlinert und mehr Gras raucht als ihr Garten an Wiese hat.

Theo (Benito Bause), ein Mann mit afrikanischen Wurzeln und einem urdeutschen Ordnungsdrang), und Mari (Maryam Zaree), die Frau mit iranischen Wurzeln, gefangen in einer moralisch abgezirkelten nachhaltigen neudeutschen Lebensphilosophie, flohen mit ihrem Elektroauto aus der Enge der Berliner Mitte in den wilden und dürren Speckgürtel der Hauptstadt.

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Was da in „Doppelhaushälfte“ zusammenkam in acht Folgen, war soziologisch sehr genau, sehr fies und sehr witzig, die Figuren hatten Funktionen und lebten trotzdem. Könnte zum Lehrfilm in deutscher Mentalitätsgeschichte werden wie in den Achtzigern „Die Wiecherts von nebenan“, die auch in einer Doppelhaushälfte spielten.

Doch zweite Staffeln – siehe „Broadchurch“ – hängen ja gern mal durch. Weil sie nicht geplant waren. Weil sie ihre Geburt lediglich dem Erfolg der ersten Staffel verdanken. Und die Leute im Writer‘s Room zusammenstanden, mit den alten Zetteln an den Wänden herumhantierten und ihren Tassen rührten und nicht weiterwussten.

Während man bei der ebenfalls ziemlich schrecklichen Spionage-Thriller-Serie „Citadel“ gerade den Verdacht haben konnte, der Drehbuchautorenstreik sei schon lange ausgebrochen und das „Citadel“-Drehbuch verdanke sich irgendeinem Algorithmus, hat man bei „Doppelhaushälfte“ Vol. 2 eher einen anderen Verdacht: Dass Tracys Selbstgezogenes, dieser anscheinend völlig irre machende Schwarze Brandenburger, es in die Schreibstube vom ZDF geschafft hat.

Nachdem es eigentlich ganz gut losging, wirft „Doppelhaushälfte“ alle Gegenwartsspiegelei wie ein gebrauchtes Taschentuch von sich und dreht komplett durch. Eine ganze Geschichte, „Meta“ heißt sie, verschickt Tracy und Mari und die Ihrigen mittels VR-Brillen nach Virtualien, das ist schön bunt und wäre ganz lustig für ein paar Minuten, geht einem aber rasend schnell unfassbar auf die Nerven.

Was auch für die finalen Folgen gilt, in denen Theo ein Werwolfgruselspiel veranstaltet, dessen Sinn sich nicht erschließt und das einfach nicht enden will. Wir wünschen den Autoren gute Besserung. Und schauen uns – ein bisschen traurig – die erste Staffel noch ein drittes Mal an. Elmar Krekeler

Geheime Leidenschaft

Tiny beautiful things (Disney)

Clare geht gerade alles kaputt. Ihr Mann hat sie rausgeschmissen, weil sie die College-Ersparnisse für die Tochter ihrem Bruder gegeben hat, die hasst sie aus all den Gründen, warum Töchter Mütter hassen, im Altenheim, in dem sie arbeitet, läuft es katastrophal, ihr Traum, Schriftstellerin zu werden, ist nur noch lächerlich.

Und ausgerechnet diese Frau soll als Briefkastentante Menschen mit gebrochenen Herzen, Trauerbetäubtheit, sexuellen Problemen und was sonst alles noch so anliegt, helfen? Sie macht es dann aber doch. Und ist gut darin, weil selbst so erfahren im Leiden und Durchhalten und Weitermachen.

„Tiny Beautiful Things“ auf Disney, von Reese Witherspoon und Laura Dern produziert, ist eine grandiose Serie. Weil sie an keiner Stelle den Versuch unternimmt, dem Leben seine Wucht durch Facebook-Kacheln, Sonntagssprüche und herablassende Hauruck-Ratschläge zu nehmen, sondern tatsächlich so tief geht, dass es immer wieder in den Resonanzräumen der eigenen Seele wehtut.

Und weil Kathryn Hahn als Ratgeberkolumnistin „Sugar“ nichts weniger als sensationell ist: eine Frau, die sich ansehen lässt, wie ungeheuer anstrengend es ist, Mutter, Ehefrau, man selbst zu sein, also ein ganz normales Leben bewältigen zu müssen.

Und Merritt Wever als ihre frühverstorbene Mutter, deren Tod sie nie bewältigt hat, kommt einem immer wieder so nahe, dass man selbst um sie trauert, obwohl man sie doch gar nicht kennt. Peter Praschl

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