Von SZ-Autoren:Sven Michaelsens beste Interviews

Der Journalist trifft seit 2011 prominente Menschen und hat die Gespräche jetzt in einem Buch veröffentlicht.

Auf Seite 13 fragt der Autor die Hollywoodschauspielerin Sharon Stone, wie es war, mit der Egobombe Arnold Schwarzenegger den Film "Total Recall" zu drehen. "Arnold", schwärmt Stone in ihrer Antwort, "gab mir zwei überlebenswichtige Tipps für den Umgang mit Journalisten. Erstens: Antworte auf die Fragen, die der Journalist hätte stellen sollen, statt auf die Fragen, die er dir stellt. Zweitens: Wenn ein Journalist dich bei einem Thema in die Ecke drängt, frag ihn was über sein Leben. Das schmeichelt seiner Eitelkeit so sehr, dass er sein Thema vergisst." Der Journalist Sven Michaelsen hat Erfahrung mit Strategien dieser Art - er führt seit 2011 Interviews für das SZ Magazin - und musste notgedrungen Wege finden, sie zu unterlaufen. In seinem Buch "Hätte ich das bloß nie gesagt!" erzählen ihm 20 Kulturgrößen von ihren Psychopathologien und wie diese durch Kompensation zum Schlüssel ihres Aufstiegs wurden. Ob David Hockney oder Joachim Meyerhoff, ob Anselm Kiefer oder Edgar Selge, ob Alexander Kluge oder Helene Hegemann - sie alle eint ein Satz von Jean Cocteau: "Wenn mein Haus in Flammen stünde, was würde ich retten? Zuerst das Feuer."

Sven Michaelsen: Hätte ich das bloß nie gesagt! Die neuen besten Interviews. Sachbuch. Piper, München 2023. 352 Seiten, 22 Euro.

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