Georg M. Oswald: "In unseren Kreisen":Und dann weint man in der Villa

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Wer hier wohnt, wohnt gut. Und hat womöglich geerbt: das Villenviertel Loschwitz in Dresden. (Foto: Olaf Döring /imago images)

Im Roman "In unseren Kreisen" schildert Georg M. Oswald den rührenden Versuch einer erbenden Familie, die Gewöhnlichkeit ihrer Existenz erträglich zu gestalten.

Von Tobias Haberl

Nachdem Tante Rosi im ersten Kapitel zu "gehen" beschließt und im zweiten das Wasserglas samt Barbiturat "langsam, aber in einem Zug" trinkt, kommt im dritten die Gemüselasagne auf den Tisch ihrer Nichte Tatjana. Gleich wird das Telefon klingeln, gleich wird sie von Rosis Tod und ihrer Erbschaft erfahren, aber noch wird über Schule diskutiert, die doofe Lehrerin, Maries gefährdeter Übertritt aufs Gymnasium, die eigentlich doch so begabte Tochter. Es ist dieser Moment, in dem man ahnt, was für Leute das sind, Tatjana, Nikolai und Marie Sandmann, oder besser: was für Leute sie beschlossen haben zu sein.

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