Kino und Machtmissbrauch:Echte Kinder, echte Tränen

Kino und Machtmissbrauch: Octavian-Nicolae Cocis (mit Helmbusch) spielt in "Sparta" einen Jungen namens Octavian. Innerhalb der Burg namens Sparta im Film heißt er Fides, Gott der Treue.

Octavian-Nicolae Cocis (mit Helmbusch) spielt in "Sparta" einen Jungen namens Octavian. Innerhalb der Burg namens Sparta im Film heißt er Fides, Gott der Treue.

(Foto: Ulrich Seidl Filmproduktion)

Ulrich Seidls Dreh von "Sparta" ist umstritten. Jetzt kommt der Film ins Kino und zeigt ein Fantasieidyll. Wenn da nicht gleichzeitig der Film im Kopf wäre.

Von Philipp Bovermann

Da sowieso schon alles durcheinander geht: Es gibt da dieses Bild, das sich einem einst eingebrannt hat. Ein kleines deutsches Filmfestival hatte vor einigen Jahren eine Ulrich Seidl-Werkschau organisiert, der gefeierte Regisseur wollte sich die Ehre geben. Als er dann aber da war, sank im Festivalteam die Freude darüber von Tag zu Tag. Von der Laune, um nicht zu sagen den Launen des Stargasts aus Österreich wusste es in eindringlichen Worten zu berichten. Dann dieses Publikumsgespräch: Seidl saß mit rötlich verquollenem Gesicht auf der Bühne und guckte melancholisch, Fragen beantwortete er so, wie Pferde Fliegen vertreiben. Als unmissverständliche Geste, wie schwer erträglich und völlig egal ihm all das hier war, stellte er einen Flachmann vor sich auf den Tisch.

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