"Der Fischer und der Sohn":Wunder gibt es nicht

"Der Fischer und der Sohn": Zülfü Livaneli ist Musiker, Regisseur und Erfolgsautor.

Zülfü Livaneli ist Musiker, Regisseur und Erfolgsautor.

(Foto: Fethi Karaduman)

Der neue Roman des türkischen Autors Zülfü Livaneli blickt auf die verheerende Migrationskrise in seinem Land.

Von Christiane Schlötzer

Der Anfang ist biblisch. Ein Kind treibt in einem winzigen Schlauchboot übers Meer, begleitet von einem Delfin. "Yunus" ist das türkische Wort für Delfin, Yunus aber ist auch Jonas, der Prophet, der von einem Wal verschluckt und so vor dem Ertrinken gerettet wird. In der Erzählung des türkischen Autors Zülfü Livaneli treibt der Delfin das planschbeckengroße Plastikboot einem Fischer zu, der rettet das Kind aus den Wellen. Der Fischer Mustafa findet auch zwei Leichen im Wasser. Die Toten übergibt er der Küstenwache, wo sie die Ertrunkenen einsammeln, routiniert, alles nach Protokoll. Gekenterte Migrantenboote gehören zum Alltag an der Ägäis-Küste.

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