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„Yellowjackets“, „Last Kingdom“, „Too Hot to Handle“ – die Serien fürs Wochenende

Edward, der kindliche König, in "Last Kingdom" Edward, der kindliche König, in "Last Kingdom"
Edward, der kindliche König, in "Last Kingdom"
Quelle: Carnival Film & Television Limited
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Eine Mädchen-Fußballmannschaft, die in der Wildnis ums Überleben kämpft. Das royale England vor 1200 Jahren. Eine Insel, auf der Erotik Sünde ist. Und die Geschichte von Hitlers Dienstmädchen Liesl. Diese Serien sollten Sie am Wochenende sehen. Und eine besser nicht.

Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen und Fortsetzungen auf Netflix, Amazon und Co. verliert man leicht den Überblick. Was lohnt sich? Was kann man auch bleiben lassen? Hier finden Sie unsere Empfehlungen fürs Wochenende. Samt einem aktuellen Klassiker und einem Geständnis.

Muss man sehen

„Yellowjackets“ (Amazon/Paramount+)

Trailer "Yellowjackets"

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Ein Flugzeug stürzt ab, einige Insassen überleben, jetzt müssen sie zusehen, wie lange sie durchhalten. So weit, so bekannt. Doch anders als in „Herr der Fliegen“, „Lost“ oder „The Wilds“ strandet die Mädchen-Fußballmannschaft namens „Yellowjackets“ hier nicht auf einer einsamen Insel, sondern mitten in der kanadischen Wildnis. Das hat zur Folge, dass die Gruppe dem täglichen Reiz widerstehen muss, aufzubrechen und Hilfe zu suchen. Wer weiß, wie nah die Zivilisation ist? Vielleicht nur einen Tagesmarsch? Doch auch der könnte, abseits der sicheren Hütte, die die Teenager in der Nähe des Absturzortes gefunden haben, tödlich enden. Wölfe, Kälte und Hunger machen ihnen zu schaffen.

Ein weiterer brillanter Clou besteht in den zwei sich dynamisch abwechselnden Zeitebenen. Wir erfahren, wie die Freundinnen Jagen lernen, drogenberauschte Orgien ums Lagerfeuer feiern, zusammenhalten und zanken. Dann ein Schwenk in die Gegenwart: 25 Jahre später, einige haben überlebt, erst nach und nach wird klar, wer genau. Das Trauma hat seine Spuren in den Kleinstadt-Biografien hinterlassen. Hausfrau Shauna erschlägt Kaninchen im Garten und serviert sie ihrer Familie zum Abendessen, Senatorin Taissa kann gar kein Fleisch mehr essen, unternimmt dafür aber schlafwandlerische Nachtausflüge auf Bäume.

Außerdem verbindet alle Überlebenden ein Geheimnis: Was genau ist in den anderthalb Jahren ihrer Verschollenheit geschehen? Und zu welchen Taten sind sie auch heute noch fähig, um sicherzustellen, dass das Geheimnis nicht ans Licht gelangt? Die Horror-Serie, deren zweite Staffel gerade erschienen ist, verfolgt so viele spannende, mit Twists gespickte Plotlinien auf einmal, dass die simple Ausgangsfrage „Wer überlebt und wie?“ zusehends in den Hintergrund gerät. „Yellowjackets“ ist eine der rührendsten Darstellungen des Trend-Themas Kannibalismus, eine der unterhaltsamsten High-School-Trash-Serien und eine der bewegendsten Erörterungen des Tierischen im Menschen. Marie-Luise Goldmann

Muss man wieder sehen

„Last Kingdom“ (Netflix)

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Wenn man gegenwärtig durch Britannien fährt, kommt man um die Krönung natürlich nicht herum. Um die Ecke vom Buckingham Palace werden schon die Barrieren aufgebaut. Die Zeitungen sind voll. Bei Waitrose und Marks&Spencer liegen nicht nur hochglanzpolierte Coronation-Magazine aus und Charles III.-Biografien herum, man kriegt auch Coronation-Ale, Coronation-Shortbread und Coronation-Schokolade von Cadburys. Davon kann einem schon mal schlecht werden (besonders von Cadburys Schoko-Verschnitt, das bittere Ale ist auch nicht ohne). Ist aber alles – samt der Kabale und Hiebe innerhalb des Hauses Windsor – harmlos gegen das, was man in „Last Kingdom“ über fünf Staffeln und einen gerade bei Netflix angelaufenen Spielfilm („Seven Kings must die“) sieht.

Vor gut 1200 Jahren war auf der Insel einfach vielmehr los, als ein anderer großer Regent gestorben war. Alfred hieß er. Und England war noch nicht England, sondern ein mörderischer Haufen zerstrittener Stämme, die sich gegenseitig zerfleischten, wenn sie nicht gerade von der nicht geringen Zahl bis an die Zähne bewaffneter Dänen im Land niedergemetzelt wurden. Im Alter von Charles war Alfred schon 25 Jahre tot.

Alfreds Königreich Wessex steht Westeros in nichts nach. Da braucht man gar nicht viel erfinden, die Legenden und Überlieferungen nur mit reichlich Kunstblut in einen Mixer geben und anschließend mit einem Schwert umrühren.

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Ist natürlich historisch ungefähr so zusammengelogen wie die meisten Hochglanzmagazine. Ordnet die Streitereien zwischen Harry und William aber ganz schnell dahin ein, wo sie hingehören – in den Kindergarten. Auf die Idee, zur Krönung Quiche mit viel Gemüse zu kredenzen, wie Charles der vielleicht letzte König es sich wünscht, wäre Alfred auch nicht gekommen. Elmar Krekeler

Szene der Woche

„Alex Borstein – Korsetts & Clownskostüme“ (Amazon)

Trailer für "Alex Borstein"

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Ok, Hitlerwitze. Die Frage ist ja immer, ob das jemand erstens darf und zweitens kann. Alex Borstein, Tochter ungarischer Shoah-Überlebender, berühmt als burschikoser Sidekick der tadellosen Mrs. Maisel, darf das. Vor allem aber: Sie kann das.

In der ersten Folge ihrer neuen, eigenen Stand-up-Comedy-Serie „Alex Borstein - Korsetts & Clownskostüme“ erzählt sie gegen Ende, da hat man schon zusammen mit dem Saalpublikum einige schmerzhafte Lachanfälle überstanden, die Geschichte von Hitlers Dienstmädchen Liesl. Die sei das eigentliche Opfer einer kurzfristigen Planänderung des Diktators gewesen. Aufs Reinemachen nach der Gifteinnahme sei Liesl eingestellt gewesen, nicht aber darauf, dass ihr Chef „’ne Waffe zu ’ner Zyankali-Party mitbrachte“. Nachdenklich schreitet Borstein an den Bühnenrand, während ihre beiden Musiker beginnen, gefühlvoll die Saiten zu zupfen.

Exakt in dem Moment, in dem man sich denkt: Nein, das wird jetzt bitte kein Lied über Hitlers Suizid und die „arme Liesl“, die saubermachen muss, blickt Borstein in die Kamera und sagt nickend: „Doch, genau das wird jetzt passieren“. Wo sich „Mrs. Maisel“ humoristisch mit dem Einserschülerinnenhaften begnügt und in seiner satirischen Wucht überschaubar bleibt, haut uns „Alex Borstein“ das ganze Programm um die Ohren: perfektes Timing, weise Geschmacklosigkeiten direkt am Abgrund und die ganze Bandbreite weiblicher Komik vom Bierkutscher bis zur etwas trampeligeren Fee. Cosima Lutz

Kann man lassen

„Too Hot to Handle“ (Netflix)

Trailer für "Too Hot to Handle"

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Etwas zum Runterkommen gesucht, bei „Too Hot to Handle“ auf Netflix gelandet. Zwölf junge Menschen werden auf eine Insel geflogen, wo ihnen eröffnet wird, dass sie, falls sie 200.000 Euro gewinnen wollen, eine Woche lang enthaltsam sein müssen. Kein Knutschen, kein Fummeln, kein Vögeln, nicht einmal Masturbieren.

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Sollte klappen: Sie sagen alle Sätze, die jedes Begehren im Keim ersticken. „Leck mich am Arsch, du siehst aber gut aus“, sagt Dennis. „Bei Männern mag ich definitiv mehr Hintern“, sagt Anna aus Innsbruck. Natürlich schaffen sie es nicht. Nachts in der Luxusvilla, sie müssen alle zusammen in einem großen Schlafsaal übernachten, reiben sich ihre Körper aneinander, die Nachtsichtkamera registriert alles.

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Anderntags werden die Verstöße gegen das Sexverbot verlesen. „Weiterhin waren Kevins Lippen nah an Emelys Lippen“, heißt es dann etwa, „gemeint sind nicht die Lippen im Gesicht.“ Jede Sünde kostet ein paar Tausender, die vom Preisgeld abgezogen werden. Zwischendrin müssen die Männer bei Männlichkeitstrainern über ihre Männlichkeitsbilder Auskunft geben („meine Männlichkeit ist mein Eiffelturm“) und die Frauen mit ihrer Yoni reden.

Am Ende gewinnt irgendjemand. Man kann nur hoffen, dass die Künstliche Intelligenz so etwas nie zu sehen bekommt. Sie würde auf der Stelle beschließen, die Menschheit zu vernichten. Zu Recht. Peter Praschl

Geheime Leidenschaft

„Braunschlag“ (Netflix)

Trailer von "Braunschlag"

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Das Beste aus Bösterreich – oder noch schlimmer: Niederösterreich – das ist „Braunschlag“, acht rotweißrote Serienklassikerfolgen, das abgefeimt Provinziellste, was sich Kultautor David Schalko je ausgedacht hat. Seit einiger Zeit sind diese ORF-Preziosen von 2011 im tiefsten Netflix-Archivkeller zu finden.

„Braunschlag“ das ist ein Waldviertler Geisterdorf, wo gar nix mehr geht, in dem aber geniale Rampensau-Zombies wie Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek ihr Borderline-Schauspieler-Unwesen treiben. Der eine ist der Bürgermeister, der andere betreibt die leere Dorfdisco. Und gemeinsam wollen sie ihre längst verlorene Heimat mittels einer fingierten Marienerscheinung als Wallfahrtort zum Hotspot machen. Doch das ruft nur die tschechische Mafia und einen Prada-Aktentaschen tragenden Vatikan-Visitator auf den Plan.

Maria Hofstätter und Nina Proll als alleingelassene Ehefrauen Herta und Elfi („wahrscheinlich ehemalige Miss Niederösterreich“), die sich mit Männern im Streichelhasenkostüm trösten, waren nie grotesker und besser. Elifs depperter Bruder betreibt einen Ufo-Landeplatz, die grandiose Libgart Schwarz als gar nicht so harmlose Pensionistin hat etwas Leichenähnliches im tiefsten Keller. Eine Tantra-Therapeutin gibt es auch und bei Simon Schwarz als St. Pöltner Landespolitiker sagt der Name Rainer Katzlbrunner schon alles.

Eine pfeffrige Pointenmischung aus Helmut Dietl und Josef Hader ist da angerührt, hässlich und liebevoll, derb und zärtlich, mit erstklassigen Darstellern. Der dort einst heimische Schalkow kennt eben seine „Waldtler Spezialitäten“, Engel, Teufel und sehr viel Scheinheilige inklusive. Manuel Brug

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