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Sudan: Erste Goethe-Mitarbeitende ausgeflogen

24. April 2023

Wegen der Kämpfe im Sudan hat das Goethe-Institut sein dortiges Personal evakuiert. Vier Mitarbeitende und ihre Familien wurden mit Maschinen der Bundeswehr ausgeflogen.

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Ein Airbus der Bundeswehr landet in Berlin
Ein Airbus der Deutschen Luftwaffe hat Bundesbürger aus dem Sudan ausgeflogen und landet in BerlinBild: Jörg Carstensen/dpa/picture alliance

Ein fünfter Goethe-Mitarbeiter sei noch im Land und verlasse die umkämpfte Region derzeit auf dem Landweg, sagte die Sprecherin des Kulturinstituts, Jessica Kraatz Magri am Montag auf DW-Anfrage. "Wir hoffen, dass das gelingt." Unter den Geretteten ist auch der Leiter des Goethe-Instituts im Sudan, Maximilian Röttger, der inzwischen in Deutschland eintraf. Die Ankömmlinge seien erschöpft und ruhten sich vorläufig aus, so die Goethe-Sprecherin.

Ein junger Afrikaner lernt am Computer für seinen Sprachtest beim Goethe-Institut
In Ländern wie dem Sudan organisiert das Goethe-Institut auch Sprachkurse- und prüfungen. Dieses Bild entstand im Senegal Bild: Privat

Die Sicherheitslage in Khartum, wo seit Tagen die Truppen rivalisierender Generäle gegeneinander kämpfen, sei weiter "extrem angespannt", die Situation für das verbliebene Personal bleibe "schwierig". Evakuiert würden lediglich Mitarbeitende mit deutscher Staatsangehörigkeit und ihre Familien, sagte die Goethe-Sprecherin, nicht jedoch die sudanesischen Angestellten des Goethe-Instituts in Khartum. Insgesamt beschäftigt das dortige Goethe-Institut 21 Menschen.

Nur Deutsche werden ausgeflogen

Sudan: Bundeswehr startet Evakuierung deutscher Staatsbürger

Gleiches gilt für die sudanesischen Beschäftigten der inzwischen geschlossenen deutschen Auslandsvertretung und der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Es gebe lediglich einen "gesetzlichen Auftrag für die deutschen Staatsangehörigen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Bei drei Evakuierungsflügen wurden bislang mehr als 300 Personen außer Landes gebracht, wie die Bundeswehr mitteilte.

Noch am Freitag hatte die Goethe-Zentrale in München die Lage in Sudans Hauptstadt Khartum als "extrem unübersichtlich" bezeichnet. "Zum Glück sind alle 21 Mitarbeitenden, davon zwei Entsandte, bislang unversehrt", so die Goethe-Sprecherin auf DW-Anfrage. Jedoch verschlechtere sich die Versorgungslage zusehends: "Es gibt keinen Strom, Vorräte an Wasser und Lebensmitteln sind begrenzt."

Das deutsche Goethe-Institut ist im Sudan seit 1964 tätig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Sprachkurs- und Prüfungsangeboten. Daneben unterhielt es bis zuletzt ein Kulturprogramm, das die Kulturschaffende des nordostafrikanischen Landes untereinander vernetzt und den internationalen Austausch fördert.