Die besten jungen Autoren:Was man jetzt aus Großbritannien lesen sollte

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Unter den Erwählten des Jahres 2023: die Autorin Natasha Brown. (Foto: Suhrkamp Verlag)

Das englische Literaturmagazin "Granta" hat seine berühmte Liste der "besten jungen britischen Autoren" veröffentlicht. Sie wird nur alle zehn Jahre erstellt und ist ungewöhnlich urteilssicher.

Von Felix Stephan

Alle zehn Jahre, wenn das englische Literaturmagazin Granta seine Liste der besten jungen Romanautoren veröffentlicht, scheint in der englischen Literaturwelt so etwas wie ein neuer Zyklus zu beginnen. Die Scheinwerfer richten sich auf einmal auf Schriftsteller, die bis dahin mitunter kaum einen Verlag gefunden haben, Fernsehkameras werden aufgestellt, interkontinentale Lesungsreisen gebucht, Übersetzungslizenzen verkauft.

Auf der Liste des Jahres 2013 standen unter anderem die jeweils auch ins Deutsche übersetzten Autoren Ned Beauman, Xiaolu Guo und Taiye Selasi. Adam Thirlweel und Zadie Smith standen 2013 sogar schon zum zweiten Mal auf der Liste, was zuvor nur Adam Mars-Jones, Kazuo Ishiguro and A. L. Kennedy gelungen war.

"Kein Gossip, kein Gefälligkeiten, keine Legenden darüber, was der Markt wolle"

Jetzt hat Granta seine Liste 2023 veröffentlicht, darauf befinden sich in alphabetischer Reihenfolge: Graeme Armstrong, Jennifer Atkins, Sara Baume, Sarah Bernstein, Natasha Brown, Eleanor Catton, Eliza Clark, Tom Crewe, Lauren Aimee Curtis, Camilla Grudova, Isabella Hammad, Sophie Mackintosh, Anna Metcalfe, Thomas Morris, Derek Owusu, K Patrick, Yara Rodrigues Fowler, Saba Sams, Olivia Sudjic und Eley Williams.

Einige von ihnen kann man schon jetzt auf Deutsch lesen: Natasha Browns Roman "Zusammenkunft" zum Beispiel ist 2022 bei Suhrkamp erschienen, Eleanor Cattons Roman "Die Gestirne" 2017 bei btb, Camilla Grudovas Storysammlung "Das Alphabet der Puppen" bei culturbooks.

Die einst von einer Jury, der unter anderem Salman Rushdie angehörte, auserkorene schottische Autorin A. L. Kennedy, die später selbst Mitglied der Jury wurde, beschrieb in einem Essay das Ethos der Liste einmal so: Man sei auf der Suche nach Romanen, die mit der Prosa, dem Leser und der Form etwas anstellten, das herausragend sei. "Kein Gossip, kein Gefälligkeiten, keine Legenden darüber, was der Markt wolle oder ob dieses oder jenes für zu schwierig gehalten werden könnte" - es gelte allein der Wille zur Exzellenz.

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