Belarus:Ein Leben im Exil ist ein Leben auf Durchreise

Belarus: Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin von Belarus, während eines Treffens mit der belarussischen Diaspora an der South Bank University.

Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin von Belarus, während eines Treffens mit der belarussischen Diaspora an der South Bank University.

(Foto: IMAGO/Metodi Popow)

Ihr Mann sitzt in Belarus wohl im Gefängnis, sie selbst wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt - ist aber mit ihren Kindern nach Litauen geflohen. Die belarussische Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja über ein Leben fernab der Heimat.

Gastbeitrag von Swetlana Tichanowskaja

Tatsächlich bin ich nur eine von Hunderttausenden von Belarussen, die seit der gestohlenen Wahl von 2020 gezwungen waren, das Land zu verlassen. Die Menschen flohen vor Repressionen, Folter und Erniedrigung, vor Gesetzlosigkeit und Gewalt. Viele versuchten, möglichst lange auszuharren, bis eines Tages der KGB an ihre Türen klopfte. Keiner von uns wollte aus dem Land fliehen, das wir so sehr lieben und ehren. Als Exilanten empfinden wir eine tiefe Liebe zu dem Land, das wir zurückließen, zu unserer Kultur und nationalen Identität. In vieler Hinsicht vertieft sich diese Liebe fern von zu Hause, und sie verstärkt unsere Entschlossenheit, unsere Kultur am Leben zu halten, selbst wenn der Diktator in unserer Heimat sie zu zerstören sucht.

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