Seit einem Dreivierteljahr leitet die Österreicherin Barbara Staudinger das Jüdische Museum in Wien; ihre erste Ausstellung im Haus an der Dorotheergasse heißt "100 Missverständnisse über und unter Juden", und eines ist gewiss: Man spricht darüber. Die Reaktionen reichen von Begeisterung und Dankbarkeit über Empörung und Tränen bis zum Vorwurf der "Wiederbetätigung", also der Propagierung nationalsozialistischer Inhalte. Es gibt wütende Leserbriefe und schroffe Rezensionen, offene Briefe pro und contra Ausstellung, Interventionen aus der Israelitischen Kultusgemeinde und von der jüdischen Organisation B'nai B'rith. Diese beklagt, dass der "Bildungsauftrag des Jüdischen Museums nicht erfüllt" werde. Gefordert wird die Überarbeitung der Ausstellung oder, bei Nichtbefolgung, die Schließung.
Ausstellung in Wien:Soll das lustig sein?
Barbara Staudinger leitet seit Kurzem das Jüdische Museum in Wien. Mit ihrer Ausstellung "100 Missverständnisse über und unter Juden" entsetzt sie manche Besucher.
Von Cathrin Kahlweit
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